Nach dem Global Economic Symposium

Kategorien: Kontinuierliche Verbesserung

Ein ganz persönliches Statement

In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder mal gefragt „wofür mache ich das eigentlich, dieses Business Tag für Tag?“ Natürlich soll es für meinen Lebensunterhalt sorgen, meine Kunden und mich zufrieden machen. Meine Arbeit soll Spaß machen und die Kunden sollen mit meiner Leistung einen echten Gewinn in ihrem Arbeitsalltag erhalten, zufriedener sein. Ich genieße die Danksagungen und Anerkennung und fühle mich permanent inspiriert und gefordert, weiter zu lernen.Selbstverständlich versuche ich auch persönliche Werte im Business zu leben und mit „Mrs. Paperless als Vorbild“ andere Menschen zu motivieren, diese Werte auch zu leben. Aber ist das wirklich schon alles?

Manchmal verdrängte ich die Frage „Wofür?“ monatelang, aber dann stand sie wieder umso deutlicher im Raum. Was also ist mein „big picture“? Ich ahnte schon, dass es etwas mit „Geben“ zu tun hat, aber dieser Gedanke war bisher noch sehr diffus.

Und nun, auf dem Global Economic Symposium in Kiel bekam ich, eher sehr unerwartet, Antworten auf meine Fragen. Mir wurde klar, wie ich noch aktiver werden kann, ohne große Entscheidungsbelastungen mehr zu spüren oder gar Hoffnungen herunterschrauben. Nicht mehr nur auf Worte statt auf zu wenig Taten einzugehen und das ganz pragmatisch in meinem Umfeld.

Natürlich spiele ich nicht in der Liga der Referenten auf dem Symposium (George Soros, zahlreiche hochrangige Mitarbeiter der Weltbank und OECD, Friedensnobelpreisträger und renommierte Wirtschafts- und Finanzprofessoren), dennoch habe ich mich in diesem Umfeld sehr wohl gefühlt und nicht etwa als Fremdkörper. Die zahlreichen sehr themenbezogen gestellten Fragen, die vielen Lösungsversuche bei Gesprächen, und das Nicht-Vorgeben einer Patentlösung für die Probleme der Welt schafften eine sehr angenehme und professionelle Atmosphäre. Auch tat keiner der „Hochkaräter“ so, als ob er alles wisse oder Diskussionen dominieren müsse. Eher hatten viele für sich einen Ansatz gefunden, Lösungen und Antworten zu finden und teilten dem Publikum gerne mit, wie sie das aktiv leben.

 

Mir fiel wieder auf, wie häufig wir im Alltag mit den schlechten Nachrichten aus aller Welt konfrontiert werden. Durch das Internet und die mobilen Anwendungen scheint die Welt ja vermeintlich klein und ich habe ständig das Gefühl, eigentlich nicht mehr zu wissen, wo wir bei so vielen Problemen mit Lösungen anfangen sollten. Daher war es wunderbar, durch die Reden auf dem Symposium einfach mal wieder von tollen Menschen und Ideen rund um die Welt zu hören und dass sich Engagement immer noch lohnt. Der durchgängige Tenor von „Redefining Success“ hat mich rational und emotional angesprochen. Die Darstellungen persönlichen Engagements haben mich inspiriert und ich habe neue Ideen bekommen zu dem, was ich selber tun möchte und was zu mir passt.

 

Aufgrund weiterer Vorträge zum Thema „Success for the planet“ fragte ich mich, was genau das heutzutage bedeutet. Sind wir nicht bereits erfolgreich? Geht es im Durchschnitt den meisten Menschen doch besser als früher, wir leben länger und die Kindersterblichkeit ist stark zurückgegangen. Warum denken wir, dass so vieles in unserem Alltag falsch ist? Ist dies nur eine westliche Sicht, dass wir meinen, Erfolg neu definieren zu müssen, weil wir ja schon Wohlstand haben und eigentlich „satt“ sind?

 

Ich denke nein. Wir haben noch nicht genug Erfolg, denn wir haben noch keine durchgängige, echte Gleichberechtigung, noch keine inklusive Ökonomie und wir wirtschaften noch immer nicht konsequent nachhaltig. Erfolg scheint immer noch eher Quantität statt Qualität zu sein. Die Maßstäbe sind dieselben wie vor zweihundert Jahren. Von gelebter Menschenwürde überall auf dem Planeten brauche ich erst gar nicht anzufangen. Natürlich argumentieren wir gerne, dass wir uns ja schlecht in jedem kleinsten Winkel der Welt engagieren können. Nur wollen wir, im Widerspruch dazu, mit der ganzen Welt Handel treiben, überall hin reisen, überall mitreden, über alles informiert werden. Können wir da die Lebensumstände in „der ganzen Welt“ einfach außer Acht lassen?

Das Symposium hat mir klar gemacht, wo ich anfangen kann und ich habe nun großartige und praktikable Ideen, mich einzubringen und am „success for the planet“ aktiv mitwirken zu können:

 

A) Gleichberechtigung, Existenzgründungs- und Innovationsförderung

Immer wieder Thema war beim Symposium die Benachteiligung von Frauen. Es wurde gesagt, dass die gleichberechtigte Einbeziehung von Frauen in die Arbeitswelt der Erfolgsfaktor für morgen ist, und zwar egal, in welcher Volkswirtschaft. Das gefällt mir aus zweierlei Gründen: Ich war schon immer dafür, dass Frauen in der heutigen Zeit nicht persönlich oder wirtschaftlich abhängig von Männern sein sollten und ich denke, insbesondere in Problemregionen dieser Welt sind eher die Frauen in der Politik- und Arbeitswelt die Friedensstifter. Frauen sind weltweit ebenso Unternehmerinnen oder Mitarbeiterinnen wie Männer.

 

Ein weiterer Punkt war, dass nicht die großen Konzerne die wirtschaftliche Zukunft sein werden. Ich konnte die Argumente nachvollziehen, dass wir in einigen Geschäftsbereichen nicht mehr wirklich eine freie Marktwirtschaft haben, sondern von den Konzernen diktiert werden. Sie kommen mit Steuervergünstigungen in’s Landd, sobald es Vergünstigungen anderswo gibt, verlassen sie das Land, genauso, wenn es um günstigeres Produzieren geht. Letztendlich lassen sie ganze Städte mit vielen Problemen zurück und nehmen keine Verantwortung mehr wahr. Meiner Meinung nach wäre das Wirtschaftsleben viel spannender und gerechter, wenn wir viel mehr kleine und mittelständische Unternehmen fördern würden.

 

Ich möchte Frauen bei der Erlangung ihrer wirtschaftlichen Selbstständigkeit unterstützen! Ich glaube fest daran, dass kleine und weibliche Unternehmen einen großen wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Beitrag liefern können. Zudem sind fairer Handel und gute Bildung in Krisenregionen die Basis für Frieden.

Konkret bedeutet das für mich:

  1. Ich werde eine Mentorenschaft für eine Existenzgründerin in der arabischen Region übernehmen. Trotz verbesserter Bildung habe es die Frauen immer noch sehr schwer, am männerdominierten Wirtschaftsleben teilzunehmen.
  2. Ich werde bei uns nach wie vor Existenzgründungskurse geben und mit aller Kraft versuchen, Existenzgründer zu unterstützen und zu motivieren.

B) Sustainability

Auch von diesem Thema wurde die Konferenz bestimmt. Natürlich war uns Teilnehmern klar, dass die Zeit viel zu kurz war für dieses umfangreiche Kapitel. Was genau ist mit dem Begriff eigentlich gemeint? Klar war zumindest allen, dass das Thema Umweltschutz dazu gehört. So sprach mich eine Session besonders an. Es ging um E-Waste, also Elektronikschrott. Für mich als Expertin des papierlosen Büros natürlich ein besonderer Bezug. Klar, papierlos geht nur mit Technologie und deren Entwicklung schreitet immer schneller voran. Gleichzeitig werden damit die Probleme Wiederverwendung, Recycling, Entsorgung immer größer. Ganz konkret sehe ich bei meinen Einsätzen in Unternehmen oft einen Haufen Elektronikschrott, zum Beispiel Kabel, alte Monitore, Handys…..in Privathaushalten sieht es ähnlich aus. Nur wenige machen sich die Mühe, die Geräte dem Hersteller zurückzugeben oder diese bei einem Recyclinghof abzugeben.

 

Meine konkrete Idee und Engagement hier:

Ich werde mitten in Eppendorf in Zusammenarbeit mit dem Recyclinghof und einem Verein, der Geräte repariert und Bedürftigen zur Verfügung stellt, im nächsten Sommer ein E-Waste- Event organisieren. Ich möchte E-Waste sammeln, aber auch für das Thema sensibilisieren. Ich hoffe, regionale Firmen und Sponsoren dafür gewinnen zu können.

Mehr dazu folgt zu einem späteren Zeitpunkt hier auf meinem Blog.

 

C) Neue Leitsätze für mich

Auf der Konferenz gab es viele wunderbare Beiträge, die mir direkt In Kopf und Herz gegangen sind, und die ich leben möchte.

Emotional angesprochen haben mich Sätze wie:

„Whatever you do, make the best out of it.“

und

“Take the good and spread it.”

Diese Sätze habe ich schon verinnerlicht und werde mein Bestes geben, sie zu leben. Ich habe in den letzten Jahren sehr viel Gutes erfahren, bekommen, erreicht, geben können. Nun ist es an der Zeit, noch mehr zu geben. Ich möchte meine Zeit, Kraft, Ideen und Motivation nutzen, anderen Menschen, insbesondere Existenzgründern, zu helfen, ihren Weg zu finden. Es geht mir weiterhin nicht darum, andere durch Regeln und Verbote zu erziehen, sondern ein gutes Vorbild zu sein – Tag für Tag!

Ein sehr hoher Anspruch an mich selbst? Ja! Zu hoch? Nein!

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Mrs. Paperless auf der Walz – es geht los!
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